Wieder mal ein weniger technischer Beitrag. Aber das wird sich sicher bald wieder aendern.
Ein Thema, mit dem sich Administratoren immer wieder beschaeftigen muessen ist das herbeifuehren von Entscheidungen. Sei es, weil, der Kunde im Rahmen eines Projektes Anforderungen hat oder weil es die eigene Infrastruktur zu verbessern gilt.
In der Regel ist es so, dass der Aufbau einer sogenannten Entscheidungsvorlage aufwaendiger wird, je groesser das Unternehmen ist. Wo man in einem Betrieb mit 20 Mitarbeitern eine Entscheidung im Gespraech mit dem Chef herbeifuehren kann, wird in groesseren Unternehmen ein Dokument mit mehreren Alternativen und belastbarem Zahlenmaterial erwartet. Gerne natuerlich als Word/PDF und fuer den schnellen Ueberblick noch ein paar Folien, die die wichtigsten Punkte gegenueber stellen. Das erfordert natuerlich einiges an Zeit, keine Frage. Aber die sollte man sich nehmen. Die Entscheidungsvorlage sollte beim ersten mal fehlerfrei und verstaendlich sein. Eine dem Vorstand vorgelegte Entscheidungsvorlage mit noch so kleinen Rechenfehlern oder einer Mischung aus Brutto und Nettopreisen macht gleich einen schlechten Eindruck und verringert die Chance auf Erfolg. Weitere Punkte, auf die man achten sollte, sind so Dinge wie Rechtschreibung, korrekte Verwendung von Satzzeichen und einheitliche sowie durchgaengig Formatierung.
Ein, aus meiner Sicht, extrem wichtiger Punkt ist das Akzeptieren der Entscheidung! Natuerlich wuerde man sich all den Aufwand nicht machen, wenn man nicht die Notwendigkeit zum Kauf neuer Hardwaere saehe. Denn wir sind als Administratoren natuerlich auch ein Stueck weit veranwortlich dafuer, dass das Geld, soweit wir das beeinflussen koennen, nicht zum Fenster rausgeworfen wird. Aber auch wenn der Server, schaut man sich alle Argumente an, im Grunde schon so gut wie bestellt sein muesste, kann es passieren, dass der Kauf abgelehnt wird. Das kann diverse Gruende haben. Vielleicht gibt es neue Plaene und Ziele, die wir nicht kennen, den Server aber kurzfristig ueberfluessig machen? Vielleicht arbeitet man aber auch nach Artikel 3 des Koelsche Grundgesetzes (Et haet noch immer joot jejange.). Moeglicherweise war die Entscheidungsvorlage einfach nicht gut, sprich fehlerhaft, oder ueberzeugend genug. Egal was der Grund war, den man durchaus auch oft nicht erfaehrt, es hilft nichts aus dem Hemd zu springen.
Sicherlich kann man sich aergern und fragen, warum der so wichtige Invest abgelehnt wurde. Alle Gruende sprechen im Rahmen meiner Kentnisse doch dafuer, die Hardware zu bestellen. Aber wer beim Chef, Abteilungsleiter oder Vorstand ins Buero platzt um mal mit dem Schuh auf den Tisch zu kloppen, der wird nicht nur nichts an der Entscheidung aendern. Im Gegenteil kann es dann sogar sein, dass man es sich damit zukuenftig schwerer macht. Wir sind halt nicht in einem Hollywood-Film, in dem wir als Helden mit Einsatz von ausreichend Schimpfwoerten, schlagkraeftigen Argumenten und, wenn alles nichts hilft, dem 45er Colt doch noch alles zum Guten wenden.
In den Bereichen „ueber uns“ wird oft anderes gerechnet und argumentiert. Und es halten sich tatsaechlich auch Geruechte, dass Vorgesetzte keine Entscheidungen treffen wollen. Denn… Wer ist letzlich verantwortlich? Und wem werden unangenehme Fragen gestellt, wenn sich der Kauf als Fehlkauf rausgestellt hat? Und jetzt stelle man sich vor, der Entscheider hat kein Rueckgrat. Gut, das gibt es nur in der Theorie. Aber wenn…?
Vielleicht, weil es kein technischer Beitrag war, noch eine nette kleine Geschichte. Cisco hat bei seinem IOS (Betriebssystem fuer Netzwerkhardware wie Switche) einen Sprung von Version 12 auf Version 15 gemacht. Hintergrund ist, dass die 13 in der westlichen Kultur als Unglueckszahl gilt. Und die 14 steht im Asiatischen Raum fuer „Unfall“ oder „Wird sterben“.